geschrieben am 04.06.2020 von Wernie,
bewertet mit 5/5 Sternen
Das Tascam Model 12 sieht aus wie eine geschrumpfte Version des Tascam Model 16 oder 24, aber es handelt sich im Gegensatz zu diesen beiden Analogmixern um ein komplett neu entwickeltes, rein digitales Mischpult. Dadurch bietet das Pult gegenüber den analogen Schwestern als zusätzliches Feature eine Mackie-Control Emulation zur DAW Steuerung. Damit kann man nicht nur alle Kanäle am PC oder Mac aufzeichnen, sondern auch die DAW-Fader und Transportfunktionen fernsteuern. Außerdem können per Firmware-Update weitere Funktionen nachgereicht werden. Ansonsten merkt man dem Pult in der Bedienung und im Klang nicht an, dass es kein Analogpult ist. Mir erscheint es ideal geeignet als Live-Mixer für kleinere Bands mit der Möglichkeit, 10 Kanäle Summe auf SD-Card aufzuzeichnen. Für Videoblogger ist es praktisch, dass sich das Mehrkanalinterface auf 2-kanal umschalten lässt, sodass es zum Beispiel in Quicktime als Stereo-Input erscheint. Außerdem hat es eine Mix-Minus-Funktion zur Vermeidung von Rückkopplungen übers Smartphone. Im Vergleich zum Feature-Monster Zoom L-12 gibt sich das Tascam Model 12 angenehm zurückhaltend und protzt nicht mit vielen LED-Ketten wie auf dem Jahrmarkt. Schade, dass das eingebaute Metronom nur wenige Klangvariationen hat und die Gain-Regler der Eingänge am Ende einen heftigen Sprung in der Verstärkung aufweisen. Ansonsten gibt es nicht viel zu bemängeln außer dem im Vergleich zur Konkurrenz etwas hohen Preis.