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Vintage Effect Suite
Plug-ins: CORVEX, ECOX, FILTOX
Diese Suite erweitert Ihr Sound-Bearbeitungs-Repertoire um ein Chorus/Flanger-, Delay- sowie ein Filter-Plug-In. CORVEX, ECOX und FILTOX basieren jeweils auf dem gleichen grundsätzlichen Bedienungsprinzip: ein Modulator (LFO) steuert nach Bedarf fast alle über die "Frontplatte" erreichbaren Regler.
Dieses recht einfache, aber äußerst wirkungsvolle Prinzip ermöglicht von subtiler Klanggestaltung bis hin zu abgedrehten Verfremdungseffekten nahezu unendlich viele Formen der Klanggestaltung. Beispielsweise können Sie beim CORVEX aus einen normalen Gitarrenchorus mit ein paar Einstellungen den Klang abhängig von der Modulation im Raum wandern lassen, mit ECOX die alten Zeiten des Bandechos wieder aufleben lassen oder kraftlosen Drumloops mit FILTOX eine gehörige Portion Schubkraft verpassen.
Im Folgenden stellen wir Ihnen die einzelnen Effekte dieser Suite vor und beschreiben am Beispiel von CORVEX, was die drei Geräte von ihrer Bedienphilosophie und ihren Features gemeinsam haben, insbesondere, was es mit dem Handling der Modulations-Sektion und den Modulationszielen auf sich hat.
Corvex
Wenn wir beim CORVEX von Chorus und Flangereffekt sprechen, meinen wir nicht nur wahlweise eines der beiden Effekte, sondern vor allem die Variationen dazwischen und das, was über gängige Konzepte hinausgeht. Ein Chorus erzeugt den typischen schwebenden Klangteppich, wie man ihn von Gitarrensounds oder Synth-Flächen kennt. Sie können damit ein Instrument akustisch andicken, es fülliger klingen lassen oder die Illusion erzeugen, als wäre es mehrfach vorhanden.
Der Chorus-Sound entsteht, indem man sich den sogenannten Doppler-Effekt zunutze macht. Diesen kennen Sie sicherlich aus dem Alltag: Die Sirene eines vorbeifahrenden Krankenwagen erscheint beim sich nähernden Fahrzeug höher und beim Entfernen tiefer. Dieser Effekt kommt durch die Schallgeschwindigkeit zustande, die hierbei erst zu- und dann abnimmt. Damit ändert sich auch die Wellenlänge respektive die Frequenz. Würde sich an ihrer Hörposition eine zweite Sirene befinden, die sich nicht bewegt, entstünde zwischen den beiden Klängen eine Schwebung, wie bei einer Verstimmung zwischen zwei Instrumenten. Beim Chorus wird das Signal zunächst auch in mindestens zwei aufgeteilt, einen Direkt- und einen Effektanteil, wobei wir beim CORVEX sogar mehrere Effektanteile haben.
Der Doppler-Effekt entsteht hier durch eine kurze Signalverzögerung (Delay) des Effektanteils. Diese Verzögerung liegt bei den meisten Geräten, so auch hier, im Bereich von 10-30ms, das ist kurz genug, um sie nicht als Echo wahrzunehmen. Ähnlich kurze Zeiten würden Sie selbst als routinierter Spieler auch erhalten, wenn Sie z.B. eine Gitarrenspur doppeln (erneut einspielen). Eine kurze Verzögerung klingt im Mix mit dem Direktsignal schon gedoppelt, aber authentisch ist dies nicht. Hier kommt die oben genannte Verstimmung ins Spiel: Das Effektsignal wird leicht in der Tonhöhe moduliert, indem es in der Verzögerungsschleife ganz leicht vor und zurück driftet; man erhält eine Schwebung, deren Lebendigkeit durch die Geschwindigkeit des Drifts beeinflusst wird.
Der "Flange"-Effekt ähnelt dem des Chorus, hat aber einen anderen technischen und historischen Hintergund. Er kam eher zufällig zustande: Jemand (diverse Quellen nennen übereinstimmend John Lennon) hatte im Tonstudio an einer von zwei miteinander gekoppelten Tonbandmaschinen eine Spule mit der Hand kurz abgebremst. Das Resultat: durch die kurze Verzögerung des zweiten Signals zum ersten kamen Auslöschungen im Frequenzspektrum zutage, der sogenannte Kammfiltereffekt (die zwei Signale bilden in ihrer Summe je nach Verzögerung Berge und Täler im Spektrum, die den Zähnen eines Kamms ähneln).
Flanging ist im Grunde ein Choruseffekt, der aber eine geringere Verzögerungszeit aufweist (unter 10ms). Das Loslösen oder Doppeln von Signalen steht hier nicht im Vordergrund, sondern eher eine kreative Deformierung des Frequenzgangs. Ein Flange-Effekt in Vollendung benötigt auf jeden Fall ein Feedback: der Flange-Anteil wird dabei wieder zurück auf den Eingang gegeben, um den Effekt zu verstärken. Oft spricht man auch vom "Jet-Effekt", in klanglicher Anlehnung an einen startenden Düsenjet.
Ecox
Dieses Delay bietet Ihnen eine kreative Spielwiese abseits üblicher Verzögerungseffekte.
Sie können während des Spielens die Delayzeiten ändern, ohne dass kratzige, digitale Artefakte auftreten. Stattdessen werden die Zeiten weich ausgeregelt, ähnlich den alten Eimerketten- oder Bandechogeräten, bei denen eine Änderung der Verzögerungszeit durch die Bandeschwindigkeit realisiert wurde und das System zwangsläufig Trägheit besaß.
Solche Sounds lassen sich mit ECOX relativ leicht und überzeugend nachbilden, mitsamt den in der Realität von Bandechos stets präsenten Gleichlaufschwankungen und Höhenverlusten bei jeder Wiederholung (Feedback).
Das interne Feedback verfügt hierbei wie das des CORVEX über ein Hoch- und Tiefpass-Filter, mit dem sich je nach Einstellung dunkle, helle oder mittenlastige Wiederholungen erzielen lassen.
Eine besondere Eigenschaft von ECOX ist, dass Sie das Delay nicht digital übersteuern können. Selbst bei unendlicher Wiederholung wird das Signal nicht unkontrolliert zerren, sondern zunehmend leicht komprimiert und ähnlich einem Band angezerrt.
Filtox
FILTOX ist wie CORVEX und ECOX ein Modulationseffekt. Allerdings dreht sich hier alles um Frequenzgangverbiegung: eine Modulationsquelle steuert zwei Filtereinheiten. Mögliche Einsatzgebiete sind Synthesizerklänge (Filtersweeps auf Flächen oder Pads) oder kreative Verfremdungen von Drumloops (z.B. bei Variationen oder Fills). Bei Gitarren können typische Wah-Effekte erzielt werden, entweder mit der Tempo-Modulation oder einem besonderen Modus, der Modulation via Signal-Hüllkurve.
Das Herz von FILTOX ist ein Stereo-Multimode-Filter nach analogem Vorbild (Chamberlin-2-Pole Filter), das als Oberheim-Filter bekannt ist. Bei FILTOX wurden pro Kanal zwei solcher Module kaskadiert, um eine schaltbare 24dB-Flankensteilheit zu erreichen.
Unser digitales Modell des Filters ist entsprechend ausgelegt, den typischen "analogen" Klangcharakter zu liefern, insbesondere lässt es sich hervorragend intern übersteuern. Dabei entstehen Interaktionen zwischen Cutoff-Frequenz und besonders der Resonanz, die den Sound im positiven Sinne "undigital" erscheinen lassen.
Magix
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